Freitag: Freiburg ackert und ackert, aber es gewinnt die Werkself aus Leverkusen. Den Unterschied macht Michael Ballack, der zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder in der Bundesliga trifft: "Ein unbeschreibliches Gefühl", beschreibt Ballack seine Emotionen nach dem Spiel, "auf diesem Tor werde ich mich weitere fünf Jahre ausruhen. Vielleicht wechsel ich auch nochmal ins Ausland - England soll nett sein."
Der Samstag verläuft torreich: Die Bayern können im Südderby nicht an alte Erfolge anknüpfen. Während die B-Elf im DFB-Pokal noch locker Ingolstadt mit 6:0 aus dem Stadion fegte, mühen sich Gomez, Ribery und co ein müdes 4:0 gegen Nürnberg ab. Die Fans sind enttäuscht, es herrscht Fassungslosigkeit. Am Abend soll ein Schickeria-Anhänger beim Wildpinkeln in einem Münchener U-Bahnhof gesichtet worden sein. Uli Hoeneß kündigt Folgen für diese angeblichen "Fans" an.
Schalke hat nur wenig Probleme mit den Hoffenheimern, allein Tom Starke im Tor der Kraichgauer hält diese im Spiel. Am Ende ist es einmal mehr Klaas-Jan Huntelaar, der den Revierklub zum 3:1-Sieg schießt: "Ich hab's eben drauf", lächelt der Holländer smart in die TV-Kameras und kündigt für die folgenden Spiele weitere Highlights an: "Ich werde in jedem Spiel mindestens drei Tore machen, weniger ist für mich nicht drin!" Publikumsliebling Raul will ebenfalls Taten folgen lassen: "Ich kann den Ball auch ins Netz werfen, wer so schön lächelt wie ich, hat Recht", kommentiert der Spanier sein umstrittenes Tor. Die Knappen stehen nun auf Rang Zwei und wollen wiedermal um die Vizemeisterschaft mitspielen.
Nach den Krawallen an diversen Autobahnraststätten in ganz Deutschland gerät die Partie in Stuttgart (1:1) zur Nebensache. Dortmund-Fans werden nach der Begegnung von Vermummten Stuttgart-Anhängern attakiert. Das lassen die Ruhrpottler sich nicht gefallen und rächen sich an durchreisenden Bremen-Fans, die sie kurz vor der Heimat an diversen Bahnhöfen antreffen. Die Bremer sind zurecht sauer und verdreschen zur Strafe Leverkusener, die auf der Suche nach Berlinern erstmals Wolfsburg in Brand stecken. Die panisch flüchtenden VW-Städtler ziehen daraufhin gen Norden, um im Hamburg zu morden und zu vergewaltigen. Die Hamburger haben dem nichts entgegenzusetzen und so ebbt die Welle der Gewalt an der Elbe langsam ab.
Felix Magath wirkt nach der späten 2:3-Pleite im Heimspiel gegen die Hertha ruhig: "Manche Spieler glauben, ein Tor zu schießen reicht aus", so Magath, "das kann auch sein, aber nur, wenn der Gegner kein Tor schießt. Trifft dieser, müssen wir mindestens zwei machen. Es kann dann aber auch passieren, dass der Gegner noch zwei Mal netzt, so wie heute - und dann verliert man mit 2:3." Weitere Horrorszenarien ( "schießt der Gegner acht Tore und wir nur vier, verlieren wir mit 4:8") sollen an dieser Stelle verschwiegen werden.
Der Gigant aus dem Norden - Hannover 96 - muss sich in Gladbach mit 1:2 geschlagen geben. Mirko Slomka analysiert die Niederlage: "Das ist ja auch unfair, wenn die Reus haben", so ein sichtlich erregter 96-Coach, "wir haben nur Ya Konan, der kann nichts außer flennen! Schande!" Desweiteren plädierte Slomka dafür, vor der nächsten Partie die Spieler zu wählen: "Wie auf dem Schulhof damals, da hatte ich auch ein glückliches Händchen!"
Im Spitzenspiel am Samstag Abend verliert Mainz zu Hause gegen Bremen mit 1:3. Trainer Tuchel sieht seine Linie dadurch bestätigt: "Wir gehören in die zweite Liga, das haben wir mit dem prompten Ausscheiden aus der Euro-League und unserer anschließenden Talfahrt bewiesen. Weniger ist manchmal mehr, man soll das Kind nicht mit dem Bade ausschütten und die Kirche im Dorf lassen", weiß ein bescheidener Trainer Thomas Tuchel.
Am Sonntag zerlegt dann noch Lukas Podolski Augsburg (3:0), Köln stand auch noch mit auf dem Platz, und abschließend kommt der HSV nicht über ein 1:1-Remis gegen K'Lautern heraus. Frank Arnesen ist zufrieden: "Wir holen jeden Spieltag einen Punkt - am Ende haben wir um die 30 davon. Das ist total viel, ehrlich!"